Die Ritterhuder Windmühle war einst das Wahrzeichen des landwirtschaftlich genutzten Mühlenberges. Sie bildete zusammen mit der Kirche an der Riesstraße die Silhouette der Gemeinde Ritterhude, die von der Hamme aus weit sichtbar war.
Die Mühle wurde von dem 1. Müller, dem Ritterhuder Johann Friedrich Schilling junior in den Jahren 1876 bis 1880 gebaut und zunächst mit zwei Mahlsteinen und Flügeln betrieben. 1899 folgte das nebenstehende Wohnhaus, später die Schuppen und ein Schweinestall.
Die Mühle schrotete das für den Eigenbedarf bestimmte Korn der Bauern. Weitere Einnahmequellen waren die Schweinezucht und die Gastwirtschaft zur Post.
1910 wurden die Flügel abmontiert und die Mühle mit einem Gasmotor betrieben. Der Sohn Herrmann Schilling starb 1913 bei der Reparatur des Mühlenmotors an Gasvergiftung. Die Mühle ging in den Besitz des 2. Müllers, Richard Peters, über. Dieser schaffte den Gasmotor ab und betrieb die Mühle wieder mit Flügeln. Richard Peters hatte nicht viel Glück und verschuldete sich.
1926 übernahm der Blocklander Bauernjunge Johann Garbade die Mühle samt Schulden und Altenteilerin (Mutter von Hermann Schilling). 1927 kam der gerade 22 Jahre alte Fritz Heilshorn als Teilhaber dazu. Die Mühlenflügel wurden wieder entfernt und das Mahlwerk mit einem Dieselmotor betrieben.
Nach dem Brand 1949 wurde das obere Drittel der Mühle in der heutigen Form aufgebaut und der Schuppen erneuert. Die Mühle wird elektrisch als Hammermühle betrieben.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden überwiegend Futtermittel hergestellt für Schweine, Rinder, Kaninchen und Geflügel. Das Getreide und das Sojaschrot wurde über die Bahn und mit Hilfe von LKW's angeliefert.
Unter der Leitung von Friedemann Heilshorn kümmerten sich bis 1989 drei Vertreter um den Vertrieb der Futtermittel links- und rechtsseitig der B6 bis nach Bremerhaven - Quelle: www.ritterhuder-muehle.de